IQ-Servicestelle unterstützt Logopädin
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Mentorin Natusch und Logopädin Karnakova-Gavrikova (v.l.) |
Marina Karnakova-Gavrikova erlangte mit Unterstützung der IQ Servicestelle – begleitet. qualifiziert. anerkannt. die Anerkennung ihrer Ausbildung als Logopädin.
Gut ein Jahr dauerte die Qualifizierung in Brandenburg, nachdem sie zuvor im russischen Wolgograd ihr Logopädie-Diplom erlangt hat und knapp zwei Jahrzehnte in ihrem Beruf gearbeitet hat.
Die IQ Servicestelle – begleitet. qualifiziert. anerkannt. begleitet und unterstützt Menschen bei der Anerkennung regelementierter Berufe im Land Brandenburg. Unter anderen zählen dazu Pflegefachkräfte, Physiotherapeutinnen oder Ärztinnen und Apothekerinnen. Auch Logopädinnen und Logopäden dürfen nur mit staatlicher Anerkennung arbeiten.
Ihren Beruf in der Sprachtherapie wollte Frau Karnakova-Gavrikova auch Deutschland ausüben.
Besondere Hürden im Berufsanerkennungsverfahren für Logopädinnen sind:
Der Beruf erfordert ein hohes Sprachverständnis (Niveau C2), schließlich behandeln Logopädinnen und Logopäden Stimme, Sprache, Sprechen oder Schluckstörungen. Eine Sprache auf hohem Niveau zu beherrschen, braucht Zeit. Frau Karnakowa lernte zielstrebig mit Disziplin und Ehrgeiz.
Selten wird die Berufsanerkennung von Logopädinnen und Logopäden aus dem Ausland beantragt und noch seltener mit Erfolg abgeschlossen.
Für wenig nachgefragte Berufe bestehen keine regulären Qualifizierungsangebote im Land.
Sie müssen im Einzelfall von einer Berufsfachschule konzipiert und umgesetzt werden. Dabei unterstützt die IQ Servicestelle. Das Begleitprojekt für Personen in der Berufsanerkennung arbeitet in enger Absprache mit dem anerkennenden Landesgesundheitsamt (LAVG) und sucht geeignete Schulen, die bereit sind, individuelle Qualifizierungen anzubieten.
Mit dem Team der Recura-Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe um Logopädie-Schulleiterin Frau Bärbel Mehmel fand sich im Fall von Marina Karnakova-Gavrikova eine passende Fachschule und engagierte Schulleiterin.
Frau Karnakova-Gavrikova musste in einer Kenntnisprüfung nachweisen, dass ihr Fachwissen mit dem einer deutschen Logopädieausbildung vergleichbar ist.
Die Schule hat in Abstimmung mit dem LAVG eigens ein Prüfungskonzept mitsamt Themenkatalog für Frau Karnakova-Gavrikovas Vorbereitung auf die Prüfung entwickelt.
Eine Herausforderung war es, eine solche individuell gestaltete Qualifizierung zu finanzieren.
Letztendlich wurden die Kosten der Qualifizierung durch den Anerkennungszuschuss des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.
Die IQ-Servicestelle unterstützte die Antragstellung.
Neben den Vorbereitungen und Hospitationen an der Schule musste Frau Karnakova-Gavrikova sich einen Großteil des Lernstoffs eigenständig erarbeiten. Immerhin testen die Prüfungsfragen ein umfangreiches Fachwissen aus den Bereichen Logopädie, Phoniatrie, Phonetik, Linguistik, Berufs- und Gesetzeskunde.
Um das Lernen zu unterstützen, stellte die IQ Servicestelle ein Mentoring bereit. Als Mentorin konnte Frau Paula Natusch gewonnen werden, selbst Fachdozentin für Logopädie. Bei allen fachlichen Fragen stand sie Frau Karnakova-Gavrikova stets zur Seite. So supervidierte die Mentorin die Lernende effektiv bei Fallbeispielen und Praxiseinsätzen, was den Lernfortschritt deutlich förderte.
Frau Karnakova-Gavrikova sagt selbst: „Ich hatte sehr viel Material, um mich auf die Prüfung vorzubereiten. Einerseits war das eine große Belastung, andererseits war ich froh, dass es bestimmte Aufgaben gab.
Die in der Prüfung gefragten Fähigkeiten unterschieden sich deutlich von meiner Ausbildung. Dank der Unterstützung von Frau Natusch konnte ich mich dennoch in relativ kurzer Zeit angemessen auf den mündlichen und praktischen Teil der Prüfung vorbereiten.“
Letztendlich absolvierte Frau Karnakova-Gavrikova ihre Kenntnisprüfung am Patienten in Theorie und Praxis mit Bravour, präsentierte souverän Diagnostik, Planung und Therapie sowie Reflexion.
Heute arbeitet Marina Karnakova-Gavrikova als Logopädin in einer Logopädiepraxis im Land Brandenburg, trainiert beispielsweise die Aussprache mit bilingual aufwachsenden Kindern oder behandelt neurologische Patienten, die etwa nach einem Schlaganfall das Sprechen neu erlernen.
Der Verein KONTAKT Eberswalde ist Träger des Begleitprojekts IQ Servicestelle – begleitet. qualifiziert. anerkannt. im Regionalen Intergrationsnetzwerk Brandenburg - im Rahmen des Bundesprogramms Integrations durch Qualifizierung (IQ),
gefördert durch den Europäischen Sozialfonds und administriert durch das Bundesamt für Migration (BAMF).
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